Ein weiterer Höhepunkt unserer individuell geführten Albanienreise und jedenfalls auch ein Muss ist Berat. Am Fuß einer eindrucksvollen Festung mit phantastischem Ausblick liegt die Altstadt mit ihren zahlreichen (orthodoxen) Kirchen, Moscheen und vor allem mittelalterlichen weißen Häusern - UNESCO Weltkulturerbe - und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Übrigens geht die Bezeichnung „Stadt der tausend Fenster“ auf einen Übersetzungsfehler, der aber mittlerweile Eingang in alle Beschreibungen gefunden hat, zurück: Richtig hieße Berat „Weiße Stadt“
Und unbedingt sehenswert ist auch die Festungsstadt selbst, zahllose mittelalterliche kleine Gassen, großartige Ausblicke und ein eindrucksvolles Museum, untergebracht in einer alten orthodoxen Kirche, besticht es nicht nur durch die Werke des Malers Onufri, sondern auch durch die Schönheit und Atmosphäre der alten orthodoxen Kirche.
Am Weg zurück in den Norden unbedingt einen Zwischenstopp bei Weingut Cobo machen. Einer der berühmtesten Winzer in Albanien, Petrit Cobo, stammt aus einer Weinbaufamilie und hat nach Jahren des italienischen Exils wieder Weingärten rund um Berat gepachtet und stellt dort wohl einen der besten albanischen Weine her. Nicht nur Wein, auch Sekt, z. B. Shendevere – ein Wortspiel aus den Begriffen Freude/Glücklich sein (shende) und vere (Wein, Sommer). Was für ein glückliches Land, in dem Wein und Sommer dieselbe Wurzel haben. Und tatsächlich, nach einer Führung durch die Tochter des Hauses durch den Weinkeller und bei gutem Schafkäse und albanischen Oliven die Weine zu verkosten, macht wirklich Freude. Schade nur, dass wir zurückfliegen und auf das Gewicht (der Koffer) achten mussten....
Doch zurück zum Nationalhelden Skanderbeg: Wir haben über ihn am Ort seines Wirkens, in Krujë, interessante Details, wie man sie normalerweise nicht in den Reiseführern liest, erfahren. Er war ein Heerführer, der je nach Möglichkeit mal den Venezianern, mal den Osmanen oder ein anderes Mal den Slawen gedient hat. Ein Lehrstück über Opportunismus. „Groß“ geworden ist er in Wahrheit nur durch die Erzählung der kommunistischen Führung – Religionen waren damals abgeschafft, Albanien nach langem wieder ein Nationalstaat, und natürlich braucht es da auch einen Nationalhelden, um die eigene Staatswerdung auch durch Legenden abzusichern. Heute sieht man die Figur Skanderbeg recht nüchtern und Krujë wird vor allem gerne wegen seines einzigartigen Bazars (geht aufs Mittelalter zurück) besucht. Sehenswert ist die alte Burg von Skanderbeg natürlich schon, mindestens genauso sehenswert aber auch das Ethnographische Museum, ehemals Haus einer wohlhabenden Familie aus dem 18. Jhdt, gleich daneben, mit sensationellem Gästezimmer. Herrliche Zeiten, in denen die Gästezimmer immer die schönsten des Hauses waren!
Unser Resümee: Albanien ist mehr als nur eine Reise wert! Die Zeit hat leider gefehlt, um die vielen sportlichen Aktivitäten (Trekking, Raften, Meer) auszuprobieren und den Süden des Landes zu bereisen. Und wirklich hilfreich und empfehlenswert ist die Inanspruchnahme eines albanischen Guides*, denn dem Nachteil der (geringen) Kosten steht der Riesenvorteil gegenüber, nicht nur verlässlich alle Ziele zu erreichen, sondern vor allem dank der Übersetzungsmöglichkeit mit den wirklich gastfreundlichen und interessierten Albanerinnen und Albanern ins Gespräch zu kommen.
*wir wurden überaus kompetent und liebenswürdig geführt von Andi
Shkodra Travel & tours
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