Endlich führt unser Weg nach Albanien – in das Land von Skanderbeg, dessen Bevölkerung sich in der Nachfolge der Illyrer sieht. Albanien blickt tatsächlich auf eine wechselvolle Geschichte zurück, der man in vielen Sehenswürdigkeiten auf Schritt und Tritt begegnet. Besonders aufgefallen sind uns einerseits die Präsenz der Minibunker aus der kommunistischen Ära (800.000 wurden damals errichtet) und andererseits ein unbeschwertes Nebeneinander von verschiedenen Religionen, zumeist moslemisch (ca. 70 %) und orthodox. Vermutlich das einzig positive Erbe der kommunistischen Zeit, dass Religion einen nicht ganz so massiven Stellenwert hat und auch eine Heirat zwischen den Konfessionen keinerlei Probleme verursacht.
Angereist sind wir vom Flughafen in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, und innerhalb von vielleicht einer Stunde waren wir bereits in Shkodra, der ersten großen Stadt in Nordalbanien mit ihrer monumentalen Festungsanlage Rozafa, die – wenig überraschend – auf die Illyrer zurückgeht. Phänomenal auch der Blick auf die „albanischen Alpen“ mit Bergen deutlich jenseits der 2.000 m und beliebte Trekkingregion (im Dreiländereck Montenegro, Albanien, Kosovo „Peaks of the Balkans“). Die Stadt, übrigens älter als 2.000 Jahre, liegt am Rande des grenzübergreifenden Nationalparks Skutarisee und besonders beeindruckend auch der Zusammenfluss der drei Flüsse im Süden der Stadt. Shkodra gilt schon lange als kulturelles Zentrum, aber nicht nur, es ist auch kulinarisch ein Höhepunkt. Besonders eindrucksvoll beispielsweise die Gartenanlage des Restaurants Legjenda im Mündunsgebiet der Flüsse, die dort eine wunderbare Halbinsel bilden. Die Anlage selbst war in früheren Zeiten ein Gestüt.
Nächste Station Durrës: Ursprünglich eine griechische Gründung, wurde die Stadt von den Römern, den Byzantinern, den Osmanen und nunmehr den Albanern als wichtige Handelsstadt genutzt. Wunderbare Badeorte sind in unmittelbarer Nähe und besonders sehenswert in der Stadt ist das großartige Durcheinander an sozialistischer Architektur und neureichem Pomp. Daneben aber finden sich dort auch beispielsweise römische Ausgrabungen (ein sehenswertes Amphitheater) mitten in der Stadt und mittelalterliche Stadtmauern. Zahlreiche Cafés und Geschäfte und ein Leben fast wie überall in einer typischen Adria-Stadt. Zum Übernachten bieten sich die sehr gute Standards bietenden Hotels an den kilometerlangen Sandsträngen südlich der Stadt an.
Ganz in der Nähe, im Landesinneren, befindet sich Tirana, die Hauptstadt Albaniens. Wir halten die Stadt für absolut sehenswert und auch den Besuch des Nationalmuseums für ein Muss (nicht nur wegen des unfassbaren Mosaiks aus der kommunistischen Ära an der Außenseite). Man gewinnt einen sehr guten Überblick über die Geschichte des Landes und vor allem auch über die Wende, die mit Studentenprotesten gegen Stromausfälle unmittelbar in der Prüfungszeit begann und die letztendlich im Sturz des Regimes endete. Eindrucksvoll die Fotos mit Polizisten, die sich nur mehr aufs Zusehen beschränken und erschütternd die Aufarbeitung der Opfer des Regimes.
Ein anschließender Rundgang durch das ehemalige Regierungsviertel, vorbei an der Universität und auch vorbei an der ehemaligen Villa von Enver Hoxha lässt ein bißchen erahnen, wie das Leben in diesem ehemaligen Stadtbezirk wohl für die korrupute Herrscherschichte damals war. Wenig verwunderlich, dass man sich heute erzählt, dass das familiäre Umfeld von Enver Hoxha darauf drängte, einen Minister auszuschalten, weil sein Haus schöner und größer war. Egal ob wahr oder nicht, möglich ist es allemal gewesen, sagt unser Guide. All das liegt aber offenbar emotionell schon lange zurück und das Leben in dieser außerordentlich grünen Stadt wirkt mondän, mediterran und sehr lebendig (vermutlich aber nicht im Hochsommer bei alles erdrückenden ca. 40 Grad…).
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