Neben der vielen wunderbaren und unberührten Natur bietet Montenegro auch viel Kultur, die uns vollends begeistert hat, z. B. ein Ausflug nach Cetinje, der ehemaligen Königsstadt, lässt einen in eine unvermutet andere Welt eintauchen. Fast ein bißchen wie Baden bei Wien, nur am Balkan. Die Stadt hat ca. 15.000 Einwohner, beherbergt ein orthodoxes Kloster (gegründet 1482), die Fürstbischöfe waren bis in die Mitte des 19. Jhdt weltliche und geistliche Führer von Montenegro. Daneben gilt es unbedingt die Königsvilla aus der kurzen Zeit des Königreichs Montenegro zu besichtigen. Fürst Nikola hat vor allem die Stadt geprägt und die Villa, seinerzeit das größte Gebäude Montenegros, heute eher ein bescheidener königlicher Landsitz, gibt ganz detaillierte Einblicke in das damalige Leben, fast hat man das GEfühl, dass Fürst Nikola erst vor kurzem ausgezogen ist. Apropos – er starb 1921 in Frankreich, wo heute noch Nachfahren leben – das Königreich endete – wenig überraschend – 1918. Erwähnenswert auch das Haus gegenüber, in dem bereits im 19. Jhdt ein Billardtisch untergebracht wurde. Einerseits ein Symbol des Westens, andererseits dennoch fast ein Weltwunder, wenn man bedenkt, dass 20 Männer notwendig waren, um den Tisch über einen Gebirgssteig von der Bucht von Kotor nach Cetinje zu tragen. Schlappe 670 m über dem Meer. Vollkommen überdimensioniert – zumindest heute – das Parlament aus der Zeit der Monarchie, und interessanterweise ist der Sitz des Präsidenten nicht die Hauptstadt (Podgorica), sondern Cetinje.
Interessant auch unbedingt ein Ausflug in den Nationalpark Lovcen: durch wiederum wunderbare Natur geht es auf den zweithöchsten Berg, auf dem in einem Mausoleum Petar II Petrivs.Njegos bestattet wurde. Fürsterzbischof und wichtige historische Persönlichkeit Monetnegros, hat er doch im 19. Jhdt Montenegro an den Westen herangeführt und den Staat modernisiert. Sein Wunsch war, am zweithöchsten Gipfel begraben zu werden, nicht am höchsten, denn „es wird doch noch ein begnadeterer und besserer Politiker nach mir sein, dem diese Ehre zusteht“.
Zurück ging es zumindest für uns über die eindrucksvolle Straße (von den Habsburgern gebaut) an die Bucht von Kotor, ca. 700 Höhenmeter bis zum Meer und eine bauliche Meisterleistung, die die wirtschaftliche Modernisierung Montenegros weiter vorangetrieben hat.
Nächste Station: Die Bucht von Kotor. Natürlich sehenswert, ein Muss, wenn auch überrannt. Und auch die beiden Kircheninseln, eine davon künstlich in 250 Jahren aufgeschüttet, Gospa od Skrpjela (Maria vom Felsen). Die Legende sagt, dass ein Marienbild angeschwemmt wurde an einem Felsen, mitgenommen wurde, am nächsten Tag wieder am gleichen Tag am Felsen in der Bucht war. Somit war klar, das Bild schreit nach einer Kirche. 250 Jahre wurde daran gebaut und dann war es soweit, aus dem kleinen Felsen wurde eine kleine Insel mit Platz für eine wunderschöne katholische Kirche (beachtenswerte Kassettendecke), in der auch viele Votivgaben (Silber ohne Ende!) untergebracht sind. Besonders berührend: das gestickte Bild mit Seide und echtem Haar einer Kapitänsfrau: die untersten Enkelsköpfe haben wunderschönes schwarzes Haar (ihr echtes Haar), die oberen sind ein wenig ergraut....der Kapitän kam angeblich erst nach 25 Jahren wieder. Gleich daneben – eine Schiffspassage breit – eine weitere kleine Insel, die nur manchmal zugänglich ist und eine serbisch-orthodoxe.
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