Immer mehr Urlauber zieht es an die Bernsteinküste in Polen, um wertvolle Andenken mit nach Hause zu nehmen
Gold der Ostsee oder Zeitkapseln wird der durch hohe Lichtbrechung beliebte Bernstein auch genannt. Zeitkapseln deshalb, weil in vielen Stücken Einschlüsse der Tier- oder Pflanzenwelt vor 50 Millionen Jahren zu finden sind.
Bernstein hat als wertvolles Handelsgut eine über 5000jährige Tradition. Seit Urzeiten fasziniert er die Menschen. Er zählt zu den ältesten und schönsten Schmuck- und Heilsteinen und trat seine Reise durch Europa über die Bernsteinstraße(n) an. Die bedeutendste Europäische Bernsteinstraße führte von Sankt Petersburg über Riga, Königberg, Danzig, Olmütz, Brünn, Carnuntum, Bernstein im Burgenland, St. Martin a.d. Raab weiter nach Pettau, Cilli und Laibach, schließlich über Aquileia nach Venedig.
Als beliebter und hoch gehandelter Rohstoff ist er mittlerweile teurer als Gold. Tatsächlich bringen 20 Gramm Bernstein bis zu 1000 Euro und damit ist er zurzeit wertvoller als Gold (etwa 720 Euro).
Bereits in der antiken Mythologie wurde Bernstein als zu Harz gewordene Tränen der Heliaden beschrieben. Bernstein ist jedoch nicht nur honiggelb, er weist eine große Palette von Farbnuancen auf: Er kann gelb, braun, weiß, grünlich und sogar rot und blau sein. Die unterschiedliche Farbgebung verdankt der Bernstein der Reaktion des Harzes mit verschiedenen Mineralien, Erzen und organischem Material. Durchsichtig wird er in der Regel erst nach dem Polieren.
Kaum ein anderer Rohstoff wie „das Gold der Ostsee“ wird so sehr mit der Pommerschen Bernsteinküste (Polen) verbunden wie die Jahrmillionen alten Harztropfen, die erstaunliche Ausmaße annehmen können.
Besonders zwischen dem Gestein der Steilküstenabschnitte lagert Bernstein und wird dann freigespült. An flachen Stränden bei ruhiger See ist es eher unwahrscheinlich, auf Bernstein zu stoßen, denn Urlaubsgäste und Sammler laufen die Strände auf der Suche nach dem Gold der Ostsee ab. Wenn es aber richtig stürmisch wird und die Wellen die Dünen und die Steilküsten erreichen, wird es interessant. Diese Kombination aus Steilküste und rauher See bestimmt auch die Orte, an denen sich Bernstein finden lässt. Die Gegend zwischen Jarosławiec (Jershöft) und Ustka (Stolpmünde) ist bei Suchern sehr beliebt, die größten Vorkommen gibt es aber zwischen Leba und der Insel Hel, nahe der Orte Dębki und Karwia (Karwen).
Aber Achtung:
An Stränden und in Naturschutzgebieten dürfen Sand, Fossilien und Steine nur in geringen Mengen für private, nicht-kommerzielle Zwecke gesammelt werden. In einzelnen Orten erfüllen aufgeschüttete Geröllwälle eine existentielle Schutzfunktion bei Sturmfluten. – In diesem Fall ist das Entfernen von Strandgut verboten. Achten Sie deshalb bitte auf die örtliche Beschilderung!
Weitere Tipps für eine erfolgreiche Bernsteinsuche:
Carsten Gröhn: „Bernstein suchen und finden“, Verlag Wachholtz kompakt, 96 Seiten, 7,90 Euro
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Quellen:
www.polish-online.com
www.ndr.de
www.kuestenrausch.de
www.teilzeitreisender.de
www.das-polen-magazin.de